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Was Web- und Interfacedesigner voneinander lernen können!

Wir betrachten das App- und Webdesign als zwei unterschiedliche Bereiche. Bei Web-Apps vermischen sich diese Bereiche (welcher technisch gesehen eine Mischung aus beidem ist Webseite und Applikation) jedoch tendieren wir dazu beide Felder voneinander zu trennen. Selbst Designer die in beiden Bereichen tätig sind sehen beides als voneinander getrennte Felder. Jedoch können Designer aus beiden Bereichen etwas voneinander lernen.

Es stellt sich heraus das jede Art von Design seine eigenen Stärken und Schwächen hat, oft sind diese komplementär zu den Stärken und Schwächen des anderen Bereiches.

Folgend finden sie 5 Lektionen die Interface- und Webdesigner voneinander lernen können:

1. Vermeide den Feature Sumpf

Interfacedesigner kennen das Problem, neue Features sind ihr schlimmster Feind. Eine Applikation kompakt und übersichtlich mit den benötigsten und nützlichsten Features zu gestalten ist schwierig führt aber zum Erfolg. Betrachten Sie die bekannsten Applikationen in den Appstores oder im Netz, diese Applikationen sind auf ein Problem fokusiert und erfüllen nur diesen einen Zweck und diesen so gut und so einfach wie möglich.

 

letscrate.com zum Beispiel, bietet einen einfachen Service an, das Hochladen und Teilen von Daten. Mehr nicht, keine weiteren unnötigen Features.

 

Diese Art von Fokusierung ist wichtig für Applikationen ausgründen von Platz und Usability. Wenn jemand die Applikation beispielsweise auf einem Smartphone benutzen will ist es eine große Herrausforderung der Usability gerecht zu werden. Umso mehr Features man hinzufügt umso komplexer und unübersichtlicher wird der Bildschirm und entsprechend schwieriger zu benutzen.

Webdesigner hingegen versuchen soviel Features auf Ihrer Webseite unter zu bringen wie möglich. Die Ansicht ist immer noch sehr verbreitet: desto mehr Features und Funktionen eine Webseite bietet umso nützlicher würde diese sein. Webseiten haben kein wesentliches Platzproblem als z. B. eine mobile Applikation, jedoch ist das kein Grund die Webseite voll mit Features zu packen die der Besucher unter Umständen gar nicht als wertvoll oder nützlich erachtet.

Das ist auch genau der Ansatz: neue Features sollten nur dann implementiert werden wenn sie die Applikation wirklich und ernsthaft breichern. Die Herrausforderung wird natürlich diese neuen Features in das System zu integrieren und zwar so das die bisherige User-Experience erhalten bleibt. Fügen Sie bitte nicht einfach wahllos unütze Features hinzu.

2. Frisch und knackig

App-Entwickler wissen das sie ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Apps benötigen um Ihre Applikation besser auf dem Markt zu positionieren. Sie benötigen etwas einzigartiges, frisches wenn Sie aus dem App-Stores hervorstechen möchten. Einfach nur Features hinzufügen reicht da nicht aus.

 

Things ist ein sehr gutes Beispiel für eine App mit den wesentlichsten Features und mit einem hervorragenden Design.

 

Webdesigner springen nicht unbedingt auf diesen Zug auf. Die meisten von Ihnen tun Dinge die auch andere Designer tun, verändern hier und da einige Dinge um es “Einzigartig” aussehen zu lassen. Sicher in den Details sieht die Seite anders aus, aber es ist dasselbe generische Layout wie sonst auch, mit den selben Features und der selben Funktionalität. Das gibt es nicht außergewähnliches.

Wenn ein Designer richtig erfolgreich sein will muss er etwas kreieren das sich von allen anderem abhebt. Er muss neue Ideen und Lösungsansätze entwickeln um bekannte Probleme zu lösen anstatt zu schauen wie es der andere Designer gelöst hat.

Nehme deine nächste Design-Challenge als Training. Schaue nicht sofort wie andere das Problem gelöst haben sondern beschäftige die selber mit deiner Herrausforderung. Setze dich hin mache Skizzen, diskutiere mit deinen Kollegen, Brainstorme, entwickle 10 verschiedene Ansätze egal wie umständlich oder dämliche diese sind. Erst danach ist es Dir erlaubt dir Lösungsansätze anderer anzuschauen und frage dich ob diese wirklich besser sind als Deine. Kombiniere deine Ideen mit dennen von anderen vielleicht kommst du auf eine wesentlich bessere Lösung. Nur so bleibt dein Design einzigartig. Besser als dem Status Quo zu folgen.

 

3. Benutze Standard GUI-Controls und Patterns

Einzigartigkeit ist gut, die besten App-Designer wissen jedoch das einige Standard GUI-Elemente wichtig sind, da sie dem Benutzer genau vermitteln was sie tun. Sie weichen von diesen Elemente nur dann ab wenn Sie genau wissen was Sie tun. Erfolgreiche Apps weichen von Standard-Elemente nur dann ab wenn die selbst entwickelten Elemente besser funktionieren als herkömmliche Standard-Elemente.

 

Die Agentur Teehan+Lax aus Kanada bieten auf Ihrer Webseite für nahezu alle mobilen Plattformen GUI-Elemente für Photoshop an.

 

Webdesigner weichen häufig von der Norm ab um das Design einzigartig zu gestalten, jedoch führt das meist dazu das die Seite unbrauchbar wird. Die Menschen erwarten bestimmte Dinge wenn sie eine Webseite besuchen: Unterstricher Text ist ein Link, genauso wie Buttons, die Navigation ist oben oder links, sowie Suchfelder oder den Hauptbereich mit Überscriften usw. Sobald von diesen “Normen” abgewichen wird irritiert dies den Besucher und die Wahrscheinlichkeit auf der Webseite zu bleiben sinkt beträchtlich.

Sobald wir von einem bekannten Muster (Navigation, Button etc.) abweichen wollen, sollten wir zunächst genau prüfen ob dies das Nutzer-Erlebnis (User-Expierence) bereichert. Macht es dies nur anders oder gar unnötig sollten wir auf die entsprechendeVeränderung verzichten. Kommt der Nutzer sich blöd vor, verschwindet er ganz schnell wieder.

 

4. Erstelle nützliche Fehlermeldungen

Das geht an beide. Fehlermeldungen sind für das Benutzer-Erlebniss ein schwieriges Thema, hier kommt es drauf an diese nützlich zu verpacken. Einge App- und Webdesigner haben mitunter sehr schön gestaltete und sehr nützliche Fehlermeldungen entwickelt. Aber es gibt weit aus mehr Applikationen und Webseiten mit sehr unbrauchbaren Meldungen die einem gar nichts näherbringen.

 

iCloud – Fehlermeldung auf ein charmante Art rübergebracht, man kann Sie aber auch hilfreich und nützlich machen.

 

Nützliche Fehlermeldungen helfen, anstatt nur auf einen Fehler hinzuweisen. Clevere Fehlermeldungen erkennen um was für ein Problem es sich handel und schlagen einen alternativen Lösungsansatz vor. Einfach nur zu sagen: “Es hat einen Fehler gegeben, wenden Sie sich an der Administrator.” hilft nicht wirklich weiter. Nehmen Sie sich die Zeit um sinnvolle Fehlermeldungen zu entwickeln die das Nutzer-Erlebnis bereichern.

 

5. Das Aussehen zählt!

Hier kann der Interfacedesigner eine Menge vom Webdesigner lernen. Keine Frage es gibt wundervoll gestaltete Applikationen aber auch eine Menge an Applikationen die großartige Features haben aber sehr schlecht und unattraktiv gestaltet sind.

Interfacedesigner sollten genau darüber nachdenken wie Sie das grafische User-Interface (GUI) der App gestalten. Man sollte nicht auf die bloßen Standard-Elemente zurückgreifen, es reicht schon diesen einen anderen Look zu verleihen um die Applikation einzigartig erscheinen zu lassen. Sicher die vom Betriebssystem zur Verfügung gestellten Elemente sehen zum Teil schick aus jedoch sind sie aber auch sehr generisch. Es gibt aber eine weitaus größere Anzahl von Apps die ein Customdesign benutzen das wesentlich schlimmer ist als die GUI Elemente des Betriebssytems.

 

iStudiez ist mit Sicherheit eine der Apps für die ein gutes Design entscheidend ist.

 

Berücksichitige die Funktionen deiner App und wer der Nutzer ist und dann denke darüber nach wie das Design die Benutzung der Features verinfacht. Verbessere die Wahrnehmung der App für den Nutzer. Benutze nicht vorgefertigte Stock-Grafiken sonder benutze andere Stilrichtungen um die Applikation einzigartig zu machen. Nehmen wir als Beispiel eine Vintage Kamera-App, welche mittels Filter den Look eines Fotos aus den 60er Jahren erstellt. Verwende hierbei für die 60er Jahre entsprechende Stilelemente um die Applikation ihren eigenen Look and Feel zu verleihen.

Fazit

Egal ob Web- oder Interfacedesigner es gibt Dinge die man aus beiden Bereichen hinsichtlich des Designs voneinander lernen kann. Über die eigenen Grenzen hinauszuschauen um zu sehen wie andere Designer aus anderen Disziplinen mit ähnlichen Problemen umgehen kann hilfreich für die eigenen Problemstellungen sein. Das gilt nicht nur für dieses Beispiel.

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